St. Martinus
Welche Bedeutung hat der Hl. St. Martinus für Elten und für die Schützenbruderschaft?
Das Leben des Hl. St. Martin zu beschreiben, hieße wohl: „Eulen nach Athen tragen". Aber für alle, die sich mit den Heiligen nicht so auskennen, hier einen Auszug aus dem „Heiligenkalender":
"Martin wurde in Ungarn im Jahre 316 geboren und wuchs in Pavia in der Lombardie auf, wohin sein Vater, der heidnischer Hauptmann der Armee war, transferiert wurde, als Martin noch jung war. Martin selbst wurde, als er alt genug war, im Alter von 15 Jahren ein Mitglied der Kavallerie in Amiens (Gallien). Er wurde in dieser Stadt im Glauben unterrichtet und, als er noch Katechumene war, teilte er seinen Mantel mit einem vor Kälte zitternden, fast nackten Bettler. Der Legende nach soll in der darauf folgenden Nacht Christus, angetan mit ebendieser Mantelhälfte, ihm erschienen sein, und Martin vernahm die Worte: "Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." Wenig später wurde er getauft und schließlich nach zwei Jahren Dienst aus dem Militär entlassen. Er schloss sich sogleich den Jüngern von Sankt Hilarius in Poitiers an. Als er seine Eltern besuchte, erreichte er die Bekehrung seiner Mutter, doch sein Vater blieb Heide.
Während seiner Abwesenheit von Poitiers wurde Sankt Hilarius von dort vertrieben, so dass Martin keinen Ort hatte, zu dem er zurückkehren konnte. So zog er sich als Einsiedler in die Berge zurück, um im Jahr 361, nachdem Sankt Hilarius nach Poitiers zurückkehren durfte, selbst an diesen Ort zurückzukehren.
Immer mehr Mönche scharten sich um ihn, und schließlich gründete er das erste Benediktinerkloster in Gallien. Als Abt unternahm er öfter Missionsreisen in die umliegenden Orte. Nach etwa 10 Jahren dieses Dienstes wurde er nach Tours berufen, wo er von der Menge zum neuen Bischof ernannt wurde, obgleich er es selbst nicht wollte. Er nahm diese Berufung als Gottes Willen an.
Allerdings wollte er sich zurückziehen können, so dass er sich auf dem Lande eine Zelle errichtete, in der er sich auf Gott besinnen konnte. Bald sammelten sich andere Einsiedler um diese Zelle, und das Kloster von Marmoutier entstand, das bis heute dort zu finden ist.
Er vernachlässigte seine Aufgabe als Bischof nicht, und galt als strenger, aber gerechter Oberhirte. Das Volk liebte ihn, denn er trat für ihre Rechte ein und beschützte sie gegen den Unwillen der Fürsten. Seine Liebe für die ihm Anbefohlenen war oft überwältigend und einzigartig.
Während er sich auf einer Visitationsfahrt befand, starb er im Jahr 397.
Der Martinstag wird auf vielfältige Weise begangen. Am bekanntesten sind wohl die Laternenumzüge der Kinder."
Unsere Pfarrkirche, die St. Martinus - Kirche stammt aus dem Jahre 1450. Aber man geht davon aus, dass es vor der heutigen, steinernen Kirche, bereits eine Kirche aus Holz gegeben haben muss. Diese Schlussfolgerung lässt auch ein Text in alten Urkunden zu: „ Der Erlös aus dem Verkauf des Hofes, wurde für „Zimmerarbeiten" an der Martinus - Kirche verwendet."
Folgende, für das Gemeindeleben wichtige Gebäude und Einrichtungen sind dem Hl. St. Martinus geweiht:
St. Martinus – Pfarrkirche
Unsere Pfarrkirche wurden oftmals renoviert und ist inzwischen ein Kleinod unter den Kirchen am Niederrhein.
St. Martinus – Pfarrhaus
Hier wohnt unser Pastor und im Pfarrhaus ist zugleich das Pfarramt untergebracht.
St. Martinus – Pfarrheim
Dieses Heim ist noch gar nicht mal so alt und wurde in einem modernen Baustil erstellt. In ihm betätigen sich Vereine und Gemeinschaften. Auch ist in ihm der Jugendtreff und Pfarrbücherei untergebracht.
St. Martinus –Kindergarten
Der katholische Kindergarten hat in Elten schon eine sehr lange Tradition. In ihm sind zur Zeit vier Gruppen untergebracht.
St. Martinus Seniorenstift
Unser ehemaliges „Altenheim“ ist vor einigen Jahren in ein modernes Seniorenstift umgebaut worden. Dafür hat unsere Pfarrgemeinde „tief in die Taschen“ greifen müssen. Und ohne die großzügige, finanzielle Unterstützung des Bistums Münster, wäre so etwas wohl kaum möglich gewesen.
St. Martinus Schützenbruderschaft
Schon im Jahre 1873 taucht die Bezeichnung „St. Martinus – Schützen“ auf. Warum das so ist, haben wir bisher noch nicht näher ergründen können.
Bei der Neugründung im Jahre 1928 taucht der Name St. Martinus nicht auf. Der Bürgerschützenverein hatte wohl eine katholische Ausrichtung. Das war aber satzungsgemäß nicht festgeschrieben. Erst nach dem zweiten Weltkrieg, im Jahre 1948 wird von der „St. Martinus – Schützenbruderschaft“ gesprochen.
Im Juni 2005
Heinz van den Broek